20.9. – 25.09. 2024
Douarnenez in Husum – Und so war es!
Zusammen mit dem Verein für Städtepartnerschaften der Stadt Husum und unterstützt vom Deutsch-Französischen Bürgerfonds hat die DFG eine große Delegation aus Douarnenez empfangen.
Samstagabend, 21.9.24 – Das Fest der Begegnung
Viele helfende Hände hatten am Vormittag den Saal des Bonhoefferhauses zu einem deutsch-französischen Festsaal gemacht. Als um 19.00 Uhr die Gäste eintrafen, konnte nun in feierlicher Atmosphäre bei einem Glas Sekt erst einmal geplaudert werden und die vielen für die Städtepartnerschaft Engagierten aus verschiedenen Institutionen wurden miteinander und den bretonischen Freunden bekannt gemacht.
Wie schön, dass auch das Rathaus so gut vertreten war durch Bürgermeister und Bürgervorsteher, die beide mit Partnerin gekommen waren, sowie mehrere Senatoren und Senatorinnen. Frau Brumbach brachte sogar zwei ihrer Kinder mit, so dass alle Altersstufen vertreten waren 😊.
Nach der Begrüßung durch die beiden Vorsitzenden vom Verein für Städtepartnerschaften der Stadt Husum und der Deutsch-Französischen Gesellschaft und anschließend durch den Bürgervorstehen Robert Koch stärkten sich alle am Buffet, lecker vorbereitet vom Catering Club Patzelt Sell. Merci!
Unsere Gäste Patrice und Claude ließen uns in einer sehr poetischen und zugleich informativen Ansprache verstehen, wie sehr unsere Gäste mit „ihrer“ Stadt verbunden sind und wie viele Gemeinsamkeiten sich daraus auch gerade für unsere Städtepartnerschaft ergeben. Wir fügen den Text in beiden Sprachen am Ende dieses Berichts hinzu. Auch ein eigenes Gedicht hat uns Patrice, den viele ja schon als Märchenerzähler kennenlernen durften, mitgebracht, ebenfalls übersetzt von Claude.
Dann wurde es Zeit für Musik! Inge Lorenzen hatte ein schönes Repertoire zusammengestellt und verzauberte uns mit ihrer wunderbaren Stimme, unterstützt von ihrem Tonmeister Fred Kambeck. Sie sang ihre Lieder auf Plattdeutsch, nicht um unsere Gäste zu ärgern, sondern um diesen in Nordfriesland so verbreiteten Dialekt vorzustellen. Vorab gab es immer eine kleine Erläuterung von Jürgen Hansen, so dass die bretonischen Freunde eine Ahnung erhielten, worum es ging und sich ganz auf den Klang des Gesangs einlassen konnten. Natürlich gab es auch Gelegenheit zum Mitsingen und selbstverständlich eine Zugabe!!!!! Merci Inge und Fred!
Auch unsere Gäste hatten noch Lieder mitgebracht, die sie mit und ohne Verkleidung temperamentvoll vorstellten. Viel zu schnell verging die Zeit! Zum Abschluss leuchtete ein großes Herz aus Kerzen stimmungsvoll am Boden.
Und beim anschließenden Aufräumen wurde es noch einmal wild: spontan wurde Musik aufgelegt und mit phantasievollen Tanzschritten mit und ohne Tischdecken machte selbst das Aufräumen allen Spaß!
Hin und Her
Haben Sie es gewusst, dass dort oben in Friesland,
die schöne Tine sich in Douarnenez verliebt hat?
Mit ihren langen Armen und ihrem großen Ruder
Sie knüpft eine unerschütterliche freundschaftliche Bande.
Von ihren Krokussen mit ihrer sanften violetten Farbe
Erfüllt sie Douarnenez, das schweigt
Und schwört auch die Circe zu verzaubern
Auf einem Pfad, der gerne als strahlend bezeichnet werden kann.
Der Zauber hat schnell diese glückliche Ehe gefasst
Die gemeinsame Poesie ist Zeugin des Spiels geworden
Und die grauen Worte des Ortes, vom Wind fortgeweht,
haben die Freundschaft in einem sehr feinen Band gewoben.
Von Husum nach Rosmeur ist nur noch ein Schritt
Von Rosmeur nach Husum ist nur noch ein Schritt
Der sogar im grauen Winter zum Reisenden wird,
dauerhaftes Gepräge, hartnäckig aufrichtig.
Chassé-Croisé
Avez-vous su que là-haut dans la frise
De Douarnenez, la belle Tine s’est éprise ?
De ses longs bras et de sa grande rame
Des liens solides d’amitié elle trame.
De ses crocus à la douce couleur violette
Elle embaume Douarnenez qui demeure muette
Se jurant à son tour d’envoûter la charmeuse
Sur une sente que l’on dit volontiers radieuse.
Le charme s’est vite saisi de ce mariage heureux
La poésie commune s’est faite témoin du jeu
Et les mots gris des lieux, emportés par le vent
Ont tissé l’amitié dans un très fin ruban.
De Husum au Rosmeur il n’y a plus qu’un pas
Du Rosmeur à Husum, il n’y a plus qu’un pas
Qui se fait voyageur même dans le gris de l’hiver
Comme empreinte durable, obstinément sincère.
Patrice GOYAT
Septembre 2024
Traduction allemande : Claude RossignolText Gedicht (dt. und frz.)
Douarnenez – Douar an enez la terre de l’île
Douarnenez – auf Bretonisch das Land der Insel
Städte sind wie Menschen. Sie haben ihre Geschichte, ihr Schicksal. Sie kommen von weit her, und was wir bei einer ersten Besichtigung sehen, was wir oft ohne aufzupassen betrachten, als wäre es gestern entstanden, ist nur das vorläufige Ergebnis eines ständigen Wandels …
Das macht unsere Stadt Douarnenez zu einer ganz besonderen Stadt, schwer zu
zähmen, unmöglich zu vergessen, aber großzügig, sobald sie Sie umarmt, wie sie Husum umarmt hat.
Douarnenez, eine Stadt, deren Genie aus einer dreier Kombination besteht, sie
spricht die Sprache der Erde, des Meeres und des Himmels … Das Meer, bei uns wie in Husum, ist bewältigt, die Bucht ist noch kein Ozean, sie kann doch manchmal es werden, wenn sich der Nebel auf die Wellen niederlässt. Und wenn diese Bucht von Douarnenez sich in dichtem Nebel verschleiert, dann lädt sich das offene Meer in unsere Stadt ein.
Beim Segeln auf diesem offenen Meer hat Husum, das Verzaubernde, an den Kais anlegen können. Es segelt um Tristan Insel mit Steuerbord herum und lässt von nun an seinen Refrain vom Wind tragen: „Wat mutt dat mutt!“
Wie kann man dem Charme von Douarnenez nicht erliegen? Wie hätte Théodore Storm dieses kleine Stück Land geschildert? Als er „Den Schimmelreiter“ schrieb, ließ er sich von König Gradlon inspirieren, dem König von Cornwall, wo Douarnenez und sein Pferd Morvarc’h leben? Wurde es von Rungholt inspiriert, mythischer Stadt in Nordfriesland, die 1362 vom Meer verschlungen wurde?
Oder von der Stadt Ys, der verschlungenen Stadt in der Bucht von Douarnenez? So viele Ähnlichkeiten zwischen unseren beiden Städten, die eine glückliche Ehe voraussehen ließen.
So viele Maler, so viele Dichter haben Douarnenez besucht, dass es schwierig ist, eines ihrer Werke auszuwählen, das an dieses wunderschöne Land erinnert. Sully Prudhomme, Nobelpreisträger für Literatur im Jahr 1901, schrieb:
Wir atmen Salz in der Luft,
Und die üppige Landschaft
Taucht ihr Kleid ins Meer ein,
In Douarnenez in der Bretagne.
In Douarnenez in der Bretagne,
Wenn die Fischer voransegeln,
Fliehen die braunen Segel im Wind
Wie ziehende Schwalben.
Douarnenez hat so viel zu sagen, so viel zu geben. Diese Stadt mit drei Häfen, der Welt zugewandt; ihre Tristan-Insel, die tausendundein Geheimnisse enthüllt; dieser ganz besondere Akzent, von Generation zu Generation als grundlegende Identität weitergegeben; dieses ganz besondere Gefühl des Feierns; Dieser Karneval, der so ausgelassen, aber von Anfang an unerlässlich war, für eine absolute Pause in der harten Arbeit der Matrosen, der Fabrikarbeiterinnen, dieser kämpfenden Frauen, die es wagten in den Streik zu treten, um ein anständiges Gehalt zu fordern, das war genau vor hundert Jahren.
Douarnenez und seine Konservenfabriken, zwei unter denen widerstehen noch heute, seine Gerüche, sein Gischt, seine Kultur, seine zahlreichenVerbände. Douarnenez, das kämpft, Douarnenez unserer Kindheit, für das heute
jeder Tag einen Morgen hat.
Auch ein Wort zu den Liedern, die unsere Stadt schildern. Eines von ihnen überdauert die Zeit und steht immer noch an der Spitze der Douarnenister Feste, der Bankette, des Karnevals. Dieser Erfolg ist kein Zufall.
Dieses Lied aus dem Jahr 1936 trägt den Titel „In Douarnenez“. In den 1930er Jahren erlebt Douarnenez den Höhepunkt seiner traditionellen Fischerei. Sein Hafen ist, gemessen an der Zahl seiner Seeleute, einer
der wichtigsten in Frankreich. Der Refrain ist einfach und spricht für sich selbst, seine Botschaft ist so klar:
In Douarnenez
Wird die Sardine gefischt
Zu Tausenden und zu Tausenden
Wir bringen sie in die Fabrik
Es ist ein bezauberndes Land
Und überall behauptet es man
Um Spaß zu haben
In Douarnenez
Musst du aussteigen!
Kurz gesagt, eine Gemeinschaft, fröhlich, fleißig, bei der der Mut das wichtigste Gut ist, mit so vielen Seeleuten. Heute noch wird diese Hymne bei jeder Gelegenheit wiedergesungen. Der erste Vers wurde seit seiner Entstehung sogar mit „Ja, In Douarnenez…“ bereichert, was die ursprüngliche Behauptung noch mehr bekräftigt. Zeuge einer vergangenen Zeit, eines gut gepflegten Mythos.
Und die Jahre sind vergangen, das 19. Jahrhundert, das 20. und das 21, das sich an uns bietet, sieht im Jahr 2023 die offizielle Unterzeichnung einer
Städtepartnerschaft mit Husum als eine notwendige Tat in dieser so aufgewühlten Welt, eine Tat des Friedens und der Brüderlichkeit. Husum hat es gewusst, uns zu verführen, Douarnenez hat es gewusst wie man Husum verführt. Zweifellos haben sich die Menschen unserer beiden Gemeinden von Goethe inspirieren lassen, der sagte: „Es bleibt immer genug Kraft übrig, um das zu erreichen, wovon wir überzeugt sind.“
Dort oben in Friesland lächelt Tine Douarnenez an; Adolf Brütt hat ihre Holzschuhe geschnitzt, noch eine Gemeinsamkeit mit Douarnenez, wo das
Geräusch der Holzschuhe der Fabrikarbeiterinnen auf dem Kopfsteinpflaster widerhallte, wenn sie zur Arbeit gingen.
Heute, sind wir an der Reihe und besuchen Sie; wir schenken Ihnen dabei ein
wenig von unserem Douarnenez und eine großzügige Freundschaft voller
Brüderlichkeit, Frieden und Aufrichtigkeit.
Nachdem ich mich an Goethe berufen habe, überlasse ich François Mauriac,
Nobelpreisträger für Literatur im Jahr 1952, die Aufgabe, meine Worte zu beenden: „Wir verdienen alle unsere Begegnungen; sie sind Teil unseres
Schicksals und haben eine Bedeutung, es liegt an uns, sie zu entschlüsseln.“
Patrice GOYAT Septembre 2024
Traduction allemande : Claude Rossignol
Douarnenez auf Bretonisch das Land der Insel
Douarnenez Douar an enez la terre de l’île
Les villes sont comme les hommes. Elles ont leur histoire, leur destin. Elles viennent de loin, et ce que nous voyons pour la première fois en les visitant, ce que nous regardons souvent distraitement comme né d’hier, n’est que le résultat provisoire d’un changement perpétuel…
C’est ce qui fait de notre ville de Douarnenez une cité assez particulière, difficile à apprivoiser, impossible à oublier mais généreuse à souhait dès lors qu’elle vous enlace comme elle a enlacé
Husum.
Douarnenez, une ville dont le génie tient à une triple conjugaison, elle parle le langage de la terre, de la mer et du ciel… » Chez nous comme à Husum,la mer est maitrisée, la baie n’est pas encore océan mais le devient parfois lorsque les
brumes se posent sur les vagues . Et quand cette baie de Douarnenez s’esquive dans des grands brouillards, le large s’invite dans notre ville.
C’est voguant sur ce large que Husum la charmeuse a pu accoster sur les quais.
Contournant l’île Tristan par tribord elle laisse emporter par le vent sa désormais ritournelle: wat mutt dat mutt !
Comment ne pas succomber au charme de Douarnenez? Comment Théodore Störm aurait dépeint ce petit bout de terre? Lorsqu’il écrivit «l’homme au cheval blanc», a t-il été inspiré par le roi Gradlon roi de Cornouaille où se situe Douarnenez et son cheval Morvarc’h ? A t-il été inspiré par Rungholt, ville mythique de la frise septentrionnale engloutie par la mer en 1362 ? Ou bien par la ville d’Ys, cité engloutie dans la baie de Douarnenez ? Que de similitudes entre nos deux cités qui laissaient présager un mariage heureux.
Tant d’artistes peintres de poètes ont fréquenté Douarnenez qu’il est difficile de choisir un de leurs écrits pour évoquer ce joli pays. Sully Prudhomme prix nobel de littérature en 1901 écrit à son sujet :
ON respire du sel dans l’air,
Et la plantureuse campagne
Trempe sa robe dans la mer,
A Douarnenez en Bretagne.
A Douarnenez en Bretagne,
Quand les pêcheurs vont de l’avant,
Les voiles brunes fuient au vent
Comme hirondelles en campagne.
Douarnenez a tant à dire, tant à donner. Cette ville aux trois ports tournée vers le monde ; son île Tristan qui dévoile mille et un secrets ; cet accent si particulier transmis de génération en génération comme une identité fondamentale; ce sens de la fête si particulier ; ce carnaval si délirant mais primordial dès sa naissance, pour une pause absolue dans le dur labeur des marins, des ouvrières d’usines ces femmes de lutte qui ont osé se mettre en grève pour réclamer un salaire décent, c’était il y a cent ans précisément.
Douarnenez et ses conserveries, deux résistent encore aujourd’hui, ses odeurs, ses embruns, sa culture, ses nombreuses associations. Un Douarnenez qui lutte, mais un Douarnenez de notre enfance pour lequel aujourd’hui chaque jour a un lendemain.
Un mot également sur les chansons qui illustrent notre ville. Une d’entre elles résiste à l’épreuve du temps, toujours à la tête des fêtes douarnenistes des banquets et carnaval. Pas de hasard à ce succès. Cette chanson datée de 1936, s’appelle »C’est à Douarnenez» . En ces années 1930, Douarnenez vit l’apogée de ses pêches traditionnelles. Son port est un des plus importants de France par le nombre de ses marins. Le refrain est simple, et se passe de commentaires, tellement son message est clair:
C’est à Douarnenez
Qu’on pêche la sardine
Par mille et par milliers
On les porte à l’usine
C’est un pays charmant
Et partout l’on prétend
Que pour bien s’amuser
C’est à Douarnenez
Qu’il faut débarquer !
Bref, une communauté, gaie, travailleuse, où le courage est denrée première et les marins légion. Aujourd’hui encore, cet hymne est repris en chaque occasion. Le premier vers s’est même enrichi depuis sa création d’un « Oui, c’est à Douarnenez… », réaffirmant avec force l’acte initial. Témoin d’un temps d’autrefois, mythifié et entretenu.
Et les années ont passé, défilé, 19ème siècle, 20ème siècle et le 21ème siécle qui s’offre à nous voit en 2023 la signature officielle d’un jumelage avec Husum comme un acte nécessaire dans ce monde si bouleversé, un acte de paix et de
fraternité. Husum a su nous séduire, Douarnenez a su séduire Husum. Sans doute Les gens de nos deux communautés se sont inspirés de Goethe qui disait: «Il reste toujours assez de force pour accomplir ce dont on est convaincu.»
Là-haut dans la frise , Tine sourit à Douarnenez, Adolf Brütt lui a sculpté des sabots, encore un point commun avec Douarnenez où le bruit des sabots des ouvrières d’usines résonnaient sur les pavés lorsqu’elles partaient travailler.
En vous visitant à notre tour, c’est un peu de notre Douarnenez que l’on vous offre, et généreusement de l’amitié, en abondance de la fraternité, de la paix et de la sincérité.
Après vous avoir offert Goethe, c’est à François Mauriac, Prix nobel de littérature en 1952 que je laisse le soin d’achever mon propos :
„Nous méritons toutes nos rencontres; elles sont attachées à notre destinée et ont une signification qu’il nous appartient de déchiffrer.„
Patrice GOYAT Septembre 2024
Dienstag, 24. September 2024
Feierlicher Empfang im Husumer Rathaus
Lesen Sie dazu die Pressemitteilung vom 25. September 2024 aus dem Husumer Rathaus und die wunderbare Rede von Frau Dr. Margarete Mehdorn, die als regionale Beraterin für den Deutsch-Französischen Bürgerfonds die Festansprache gehalten hat. Wir bedanken uns ganz herzlich für ihre wertschätzenden Worte! Sie hat unsere beiden Städte, damals in ihrer Funktion als Präsidentin der Vereinigung der Deutsch-Französischen Gesellschaften für Europa (VDFG für Europa) zusammengebracht und uns auf dem Weg zur offiziellen Städtepartnerschaft stets sehr engagiert unterstützt. Ihr gebührt unser ganz besonderer Dank!
Die Pressemitteilung vom 25.9.2024 finden Sie auch auf der Webseite des Husumer Rathauses unter www.husum.org :
Bonjour und Moin – Frankreich zu Besuch im Herzen Nordfrieslands
Kürzlich stand im Ratssaal des Husumer Rathauses alles im Namen der deutsch- französischen Freundschaft, denn die Stadtvertreter aus Douarnenez waren nach Husum gereist, um die bald einjährige Städtepartnerschaft zwischen den beiden Hafenstädten zu feiern. Eingestimmt wurde die Veranstaltung durch einen Chor der Hermann-Tast-Schule Husum – bei dem Lied „Aux Champs-Elysées“ begannen die Gäste direkt im Takt zu wippen – dazu rundeten kleine Fähnchen in Frankreichs Nationalfarben, die herumgewedelt wurden, das Bild der internationalen Zusammenkunft schön ab.
Bürgermeister Martin Kindl empfing die Gäste, auch mit einigen Grußworten auf Französisch, und teilte seine Freude über den Besuch aus Frankreich mit. Er wünschte den angereisten Gästen aus Douarnenez, dass sie sich hier in Husum genauso wohlfühlen, wie die Husumer es im Oktober 2023 in Frankreich getan haben. Nachfolgend erfolgte die Veranstaltung sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch. Wie wichtig das Thema der Städtepartnerschaft für viele ist, zeigte sich neben der hohen Gästezahl auch an einigen bekannten Gesichtern, wie dem nordfriesischen Kreistagspräsidenten Frank Zahel sowie den ehemaligen Husumer Bürgermeistern Rainer Maaß und Uwe Schmitz. Jean Talbot aus Kidderminster – einem Ort, der mit Husum die längste Städtepartnerschaft pflegt – war ebenfalls anwesend. Da die Bürgermeisterin von Douarnenez, Jocelyn Poitevin, leider kurzfristig absagen musste, übernahm Claude Rossignol vom Partnerschaftsverein Douarnenez ihre Rede. Auch so wurde aus ihren niedergeschriebenen Zeilen deutlich, wie wichtig die Partnerschaft für sie und ihre Stadt ist, gerade auch für die Jugendlichen. Die Freude war dabei groß, dass bereits vier Husumerinnen Praktika in Douarnenez absolvieren konnten und dass die Tourist-Information Douarnenez sich über weitere deutsche Studenten für längere Praktika (zum Beispiel über vier Monate) freuen würde. In der Segelschule in Douarnenez hätten diesen Sommer je 12 Jugendliche, zwischen 14 und 16 Jahren, aus Husum und Douarnenez, an einem interkulturellen Praktikum teilgenommen. Ein Gegenbesuch sei für den Sommer 2025 geplant, bei dem dieselben 24 Jugendlichen die maritime Kultur und Umwelt von Husum kennenlernen sollen.Weiterhin wurde auch durch Francis Gloaguen, Präsident des Comité de jumelage (Partnerschaftskomitee), mit einem Blick in die Zukunft deutlich, welch hohen Stellenwert das Miteinander unter den Menschen in der Partnerschaft hat, denn gerne würden sie die Feuerwehren miteinander verknüpfen und möchten Sportvereine beider Städte zusammenbringen. In ihrer Festansprache blickte Margarete Mehdorn, regionale Beraterin für den Deutsch-Französischen Bürgerfonds, die als Patin der Städtepartnerschaft gilt, auf die Entwicklung und Entstehung der Verbindung zwischen Douarnenez und Husum zurück. Sie erzählte, die Städtepartnerschaften schaffen „die Basis für ein Miteinander, das über Grenzen hinaus geht – sie schaffen Netzwerke für die Beziehungen zwischen zwei Ländern“. Nach der Beurkundung der Partnerschaft zwischen Husum und Douarnenez im letzten Jahr und der Feier eben dieser Gründung, hoffte Margarete Mehdorn darauf, dass die Bürger der beiden Städte näher zusammengebracht werden und die deutsch-französische Freundschaft gestärkt wird. Um dies zu unterstreichen, brachte sie als kleines Geschenk für die Gäste Samenkarten zum Einpflanzen in Husum und Douarnenez mit, „damit die Freundschaft erblühen kann“. Ein großer Dank seitens des Partnerschaftsvereins und des Deutsch-Französischen Gesellschaft Husum e.V. ging an den Deutsch-Französischen Bürgerfonds, der bei der Durchführung dieses Besuchs großzügige Unterstützung leistete. Abschließend erfolgte ein Austausch, um neue Kontakte zu knüpfen, neue Ideen zu entwickeln oder mehr über die jeweils andere Kultur zu erfahren.
(von links nach rechts): Veronika Tuisel-Kühn, Francis Gloaguen, Martin Kindl, Stefan Klocker, Uwe Schmitz, Claude Rossignol, Robert Koch, Margarete Mehdorn, Rainer Maaß, Patrice Goyat
Zum Abschluss des Empfangs trugen sich Claude Rossignol und Francis Gloaguen in das Gästebuch der Stadt Husum ein.
Festansprache anlässlich des festlichen Empfangs zur Feier der Städtepartnerschaft zwischen Husum und Douarnenez am 24.9.24 im Rathaus Husum
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Kindl,
Sehr geehrter Herr Bürgervorsteher Koch,
Sehr geehrter Herr Kreispräsident,
Une pensée va à Mme le Maire Poitevin qui ne peut pas être ici parmi nous,
Liebe Veronika Tuisel-Kühn,
Cher Claude Rossignol,
Sehr geehrte Vertreter der Städte Husum und Douarnenez, sehr geehrte Damen und Herren, chers amis de Douarnenez et Husum,
wir erleben ein besonders bewegtes und bewegendes Jahr 2024 – weltweit, in Europa, in Frankreich und Deutschland und im deutsch-französischen Bereich. Bilder von unerwarteten, tragischen und freudigen Ereignissen erreichen uns in dichter Folge, von Leid und Bombenschäden in der Ukraine oder im Gazastreifen, feiernden Fußballfans oder einer grandiosen Olympia-Eröffnungsfeier in Paris, Feierlichkeiten zur Libération in Frankreich, Anschlag auf Gläubige oder Feiernde von Menschen in ideologischer Verblendung, u.a. dann auch so etwas wie Ihre Begegnung der Freundschaft hier. Es ist mir wichtig an diesen Gesamtkontext zu erinnern. In bewegten Zeiten ist es aber auch wichtig, positive Akzente setzen, Erfreuliches hervorzuheben und Freundschaft zu feiern.
Nous vivons une année 2024 particulièrement mouvementée et émouvante à maintes égards – dans le monde entier, en Europe, en France et en Allemagne et dans le domaine franco- allemand. Des images d’événements inattendus, tragiques et joyeux nous parviennent à un rythme soutenu: je ne citerais que quelques-uns, des scènes de des bombardements et souffrances en Ukraine et la bande de Gaza, des supporteurs de foot en fête, une inauguration grandiose des Jeux olympiques à Paris, des célébrations de la Libération en France, attentats contre des croyants ou des personnes faisant la fête par des personnes aveuglées par leur idéologie, mais aussi, e.a., votre rencontre d’amitié. Il me tient à cœur à rappeler ce contexte général. En ces temps troublés, il me semble important de mettre en avant des aspects positifs, des événements réjouissants et de célébrer l’amitié.
Es ist mir eine große Ehre und Freude, dass mir als Regionale Beraterin für den Dt-Frz. Bürgerfonds zu diesem festlichen Anlass heute die Festansprache angetragen wurde. Ich fühle mich auch ein wenig wie die Geburtshelferin oder Patin dieser Partnerschaft. Da Sie auf Ihrer Einladung St .Exupéry zitiert haben, möchte ich mit einem anderen Zitat von ihm beginnen.
„Wenn Du Schiffe bauen willst, dann trommle nicht Menschen zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ (aus Die Stadt in der Wüste) Dieses Zitat von St. Exupéry illustriert auf wunderbare Weise wie eine Vision Menschen motivieren kann ein gemeinsames Ziel zu verfolgen.
C’est un grand honneur et une grande joie pour moi d’avoir été invitée à prendre la parole en tant que référente régionale du Fonds citoyen franco-allemand aujourd’hui, en cette occasion festive. Je me sens aussi un peu accoucheuse ou marraine de ce jumelage. Puisque vous avez cité St Exupéry sur votre invitation, je voudrais commencer par une autre citation de cet écrivain Si tu veux construire un bateau, ne rassemble pas tes hommes et tes femmes pour leur donner des ordres, pour expliquer chaque détail, pour leur dire où trouver chaque chose… Si tu veux construire un bateau, fais naître dans leur coeur le désir de la mer. Cette phrase de St. Exupéry (Citadelle) illustre de manière très pertinente ce que signifie avoir une vision et la partager avec d’autres pour pour la motivation de s’engager ensuite ensemble pour un objectif.
Von einer solchen Vision beseelt war eine Person, die sich am 6. Januar 2021 mit einer Email an mich wandte:
„Sehr geehrte Frau Mehdorn
Meine Stadt, Douarnenez, möchte eine Partnerschaft mit einer deutschen Stadt schliessen. (…). Wir möchten Verbindungen mit Deutschland vertiefen, [….] Ich handle als „Aufklärer“ des Stadtrats für dieses Gesuch. Ich habe mich per E-Mails an DFJW, DFI und RGRE gewandt. Die französische Botschaft in Berlin (M. P.Guilbert) hat mir geraten mit Ihnen, als Präsidentin der VDFG, in Verbindung zu treten; daher diese E-Mail.“
Unterzeichnet: Claude Rossignol
Le le 6 janvier 2021 je reçut un courriel d’une personne animée par une telle vision: Un certain Claude Rossignol s’adressa à moi sur recommandation de l’Ambassade de France en Allemagne, car sa ville cherchait une ville allemande pour construire un jumelage dans le but d‘ approffondir les relations avec l’Allemagne……
Am 12.1. sandte ich eine Anfrage in unserem Verband u.a. an die DFG Husum, Veronika Tuisel-Kühn, binnen einer 1/2 Std. kam ein positives Echo und bis zum Abend hatte sie das positive Votum ihres DFG-Vorstands eingeholt. Wir vereinbarten für Ende Januar 2021 eine erste Online-Begegnung mit Douarnenez. Es folgten mehrere Online-Termine mit immer mehr Beteiligten, ein Online-Apéro, und im Oktober 2021 der 1. Besuch aus Husum in DZ. Was danach kam, wissen Sie besser als ich. Im Oktober 2021 fand auch der Kongress der Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften für Europa VDFG-FAFA in St. Brieuc statt. Und die gesamte Delegation aus Douarnenez und Husum kam an einem Tag nach St. Brieuc ,um sich bei mir für die Kontaktvermittlung zu bedanken. Das hat mich sehr berührt.
Le 12 janvier, j’ai envoyé une information concernatn la demande à des adhérants de notre fédération, e.a. à la DFG de Husum, à Veronika Tuisel-Kühn, en moins d’une demi-heure, je reçus r un écho positif et le soir même, elle avait obtenu le vote positif de son CA à la DFG. Nous avons convenu une première rencontre en ligne avec Douarnenez pour fin janvier 2021. Suivirent plusieurs autres rencontres en ligne avec un nombre croissant de participants des deux côtés et un apéritif en ligne en mai; en octobre 2021, la première visite d’une petite délégation de Husum à douarnenez eut lieu. La suite vous la connaissez mieux que moi. En octobre 2021 eut lieu au même moment le congrès annuel de la Fédération des associations franco-allemandes pour l’Europe à St. Brieuc. Et totue la délégation de Douarnenez et de Husum viont me voir un jour à St. Brieuc pour em remercier de les avoir mis en contact. Cela m’a beaucoup touchée!
„Wir vereinen nicht Staaten, wir bringen Menschen einander näher“, war einst Vision von Jean Monnet, einem der Wegbereiter der europäischen Einigung. Dazu tragen Städtepartnerschaften mit ihren vielfältigen zivilgesellschaftlichen Netzwerken wesentlich bei. Sie schaffen die Basis für ein Miteinander, das über Grenzen hinausgeht, sie schaffen Netzwerke für die Beziehungen zwischen zwei Ländern, die „menschliche Infrastruktur“ für die Freundschaft ,wie A. Grosser es nannte, füllen sie mit Leben, unabhängig von der politischen Großwetterlage. Sie leben damit das Herzstück der europäischen Idee – nämlich Verständnis, Zusammenarbeit, Freundschaft für den Frieden. Städtepartnerschaften zeigen, dass die wahre Kraft für die europäischen Integration in den Beziehungen zwischen den Bürgern liegt.
„Nous ne coalisons pas des États, nous unissons des hommes“, telle était autrefois la vision de Jean Monnet, l’un des père fondateurs de l’union européenne. Les jumelages, avec leurs multiples réseaux de la société civile, y contribuent largement. Ils créent la base d’un vivre-ensemble au-delà des frontières, tissent des réseaux entre deux pays, „l’infrastructure humaine“ de l’amitié, comme disait Alfred Grosser, les remplissent de vie, et ceci indépendamment de la situation politique générale. Ils vivent ainsi ce qui est au cœur de l’idée européenne, à savoir la compréhension, la coopération et l’amitié pour la paix. Les jumelages montrent que la véritable force pour l’intégration européenne est dans les relations entre les citoyens.
Nachdem im letzten Jahr die Partnerschaft in Douarnenez beurkundet worden ist, feiern wir sie nun heute hier in Husum: Diese Partnerschaft eröffnete ein neues Kapitel in der Geschichte der beiden Städte. Douarnenez und Husum, zwei Städte, die auf den ersten Blick weit entfernt sind, durch das Meer getrennt scheinen, aber durch ihre enge Verbindung zum Meer auch verbunden sind, ähnliche Herausforderungen und gemeinsame Werte teilen. So wie das weite Meer den Horizont erweitert, so erweitert eine Partnerschaft den Raum der Möglichkeiten – sie schafft Raum für Austausch, gegenseitiges Verständnis und Freundschaft für alle Interessierten in Ihren Orten. Sie werden gemeinsam Brücken bauen, die nicht nur die Städte, sondern auch ihre Bürgerinnen und Bürger einander näher zusammenbringen, damit aber auch die deutsch- französische Freundschaft stärken. Um es mit den Worten des Bundespräsidenten zu sagen: „Europas Stärke, Europas Wertegemeinschaft, Europas Glück und Europas Zukunft hängt zu einem großen Teil von der Partnerschaft, ja der Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich ab„. (BP Steinmeier, 500. Jubiläum des Libori-Festes 2022)
Après la signature du jumelage l’année dernière à Douarnenez, nous le fêtons aujourd’hui ici à Husum: Le jumelage a ouvert un nouveau chapitre dans l’histoire des deux villes. Douarnenez et Husum, deux villes qui, à première vue, semblent séparées par la mer, et très loins l’une de l’autre, mais qui, de par leur lien étroit avec la mer, partagent également un même esprit, des défis similaires et des valeurs communes. Tout comme la mer élargit l’horizon, un jumelage élargit les opportunités – il crée un espace d’échange, de compréhension mutuelle et d’amitié pour toute personne intéressée dans vos communes. Ensemble vous construirez des ponts qui rapprocheront non seulement vos villes, mais aussi leurs citoyens et citoyennes, et qui contribueront ainsi à renforcer l’amitié franco-allemande. Pour reprendre les mots du président de la République fédérale d’Allemagne , M. Steinmeier: « La force de l’Europe, la communauté de valeurs de l’Europe, le bonheur de l’Europe et l’avenir de l’Europe dépendent en grande partie du partenariat, voire de l’amitié entre la France et l’Allemagne ». (BP Steinmeier, 500e anniversaire de la fête de Libori en 2022)
Gerade in Zeiten zunehmender extremer Kräfte an den politischen Rändern, von zunehmendem Rassismus und Diskriminierung und einer Kommunikation, die allzu oft auf Konfrontation und nicht auf Verständigung angelegt ist, scheint es mir ganz besonders wichtig, direkte Kontakte zwischen Menschen zu ermöglichen, um Ängste zu nehmen und Vertrauen aufzubauen, um Einblick in die andere Kultur zu geben, Verständnis, Respekt Toleranz und Freundschaft wachsen zu lassen, die als starke Bande unsere Gesellschaften von Mensch zu Mensch verbinden und ein Gegeneinander zw. unseren Ländern ein für alle Mal ausschließen.
En ces temps de montée de positions politiques extrêmes, de montée du racisme et de la discrimination, et d’une communication visnat trop souvent la confrontation et non la compréhension, Il me semble d’une importance majeure, de permettre des contacts directs entre les personnes, pour dissiper les craintes et construire la confiance, pour améliorer la compréhension de l’autre culture, préparer le terrain pour le respect, la tolérance et l’amitié, qui unissant nos sociétés de personne à personne excluront une fois pour toutes toute confrontation entre nos deux pays.
Vergessen wir aber nicht: Eine Städtepartnerschaft lebt von den Menschen, die sie tragen. Sie geht uns alle an. Es ist das freiwillige Engagement, der Enthusiasmus und der Mut, über den eigenen Horizont hinauszublicken, die diese Verbindung stark und lebendig halten. Dank gebührt daher heute den vielen engagierten Bürgern und den Vertretern beider Städte, die diese Partnerschaft ins Leben gerufen und möglich gemacht haben. Sie haben die Sehnsucht nach einer tieferen, grenzenlosen Verbindung geweckt. Ihr Einsatz und Ihre Vision machen dies heute möglich.
Cependant, n’oublions pas : Un jumelage vit grâce aux personnes qui le portent. Cela nous concerne tous et toutes. C’est l’engagement bénévole, l’enthousiasme et le courage de regarder au-delà de son propre horizon qui maintiennent ce lien fort et vivant. Il convient donc de remercier aujourd’hui les nombreuses personnes engagées et les représentants des deux villes qui ont donné naissance à ce jumelage et l’ont rendu possible. Vous avez fait naître le désir d’une union plus profonde et sans frontières. C’est votre engagement et votre vision qui rendent cela possible aujourd’hui. J’ai apporté, comme il se doit en pareille occasion, qq petits cadeaux: des cartes à planter pourque l’amitié puisse fleurir symboliquement dans vos villes et des autocollants qui peuvent lui donner plus de visibilité. Je vous souhaite de mettre en œuvre et de vivre ce jumelage avec joie et optimisme. Qu’il enrichisse la vie dans les deux villes, qu’il soit porté par une amitié vivante, qu’il renforce les liens entre France et l’Allemagne et qu’il porte l’intégration européenne. Ne perdez pas de vue cette vision commune.
Bonne chance pour votre engagement franco-allemand.
Vive l’amitié entre Douarnenez et Husum !
Vive l’amitié franco-allemande pour l’Europe !
Wie es sich bei einem solchen Anlass gehört, habe ich kleine Geschenke mitgebracht: Samenkarten, damit Freundschaft in beiden Städten erblühen kann. Und diese Aufkleber die ihr mehr Sichtbarkeit verleihen sollen. Ich wünsche Ihnen, mit Freude, Optimismus diese Partnerschaft umzusetzen und zu leben. Möge sie das Leben in beiden Städten bereichern, eine lebendige Freundschaft sein, die Verbindung zwischen Deutschland und Frankreich festigen und die europäische Integration erlebbar machen. Behalten Sie diese gemeinsame Vision immer vor Augen.
Viel Erfolg für ihr deutsch-französisches Engagement.
Es lebe die Freundschaft zwischen Douranenez und Husum!
Es lebe die deutsch-französische Freundschaft für Europa!
DR. MARGARETE MEHDORN
Ehrenpräsidentin der VDFG für Europa e.V.,
Regionale Beraterin des Deutsch-Französischen Bürgerfonds für Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern
Samstag, 21.September 2024
Stadt-Erkundung in zwei Gruppen
Unseren bretonischen Gästen haben wir neben einem „klassischen“ Stadt-Rundgang – auf den Spuren von Theodor Storm – eine eher ungewöhnliche Führung zum Thema „Industrie, Hafen, Werft“ angeboten. Insgesamt haben daran 15 Personen teilgenommen.
Michael Hinz, großer Kenner dieses Teils von Husum, Repräsentant der Firma „BAT Agrar“ (ehemals ATR) und Kapitän, nahm die Gäste an einem der Hafensilos in Empfang und erklärte kurz die Geschichte des Hafens, der Werft, die Nutzung des großen Geländes durch Windkraft-Unternehmen und die aktuelle Situation. Für einen Blick über die Stadt Husum ging es per Aufzug in ca 60 Meter Höhe. Alle Gäste waren schwindelfrei und hatten keine Einschlussängste; im Fahrstuhl für 4 Personen war es recht eng, und auf dem Dach des Silos ein wenig windig. Von der Aussicht waren wir äußerst beeindruckt.
Nachdem alle wieder festen Boden unter den Füßen hatten, gingen wir zum Trockendock. Dort lag gerade ein Schiff zur vollständigen Überholung. Wir durften an Bord gehen und erhielten auf der Kommandobrücke viele Informationen über die verschiedenen Arbeiten, die Probleme, die während der Renovierungsmaßnahmen auftreten und vor allem darüber, wie die Werft zu Aufträgen kommt. Es gehört zu den Aufgaben von Michael Hinz, sozusagen weltweit nach Schiffen Ausschau zu halten, die reparaturbedürftig sind. Die Schiffe werden in der Regel zu günstigen Preisen erworben, für neue Nutzung aufgearbeitet und weiterverkauft. Die Auftragslage sei recht gut, die Arbeitsplätze erscheinen sicher. Nach Fertigstellung muss Michael Hinz, die Schiffe zur Probe zu fahren.
Unsere Gäste haben den Besuch auf dem Hafengelände sehr genossen. Wir danken Michael Hinz dafür, dass er uns die außergewöhnliche Führung ermöglicht hat und unseren interessierten Gästen so viele Fragen beantwortet hat.
Samstag, 21.September 2024
Die Sirène findet ein Zuhause!
Zwei Jahre musste sie warten, nun endlich hat sie ihren Platz gefunden an der Mauer des Hauses von Bernd Biermann am Markt 1, gleich neben der Schlossluke. Da es sich um ein sehr altes und denkmalgeschütztes Haus handelt, musste Rainer Maaß erst einmal Genehmigungen einholen, damit die Außenmauer mit dieser Streetart beklebt werden durfte.
Es handelt sich um ein Projekt der Streetart-Künstlerin Marianne Larvol, die in Douarnenez viele solcher Sirènes – auch männliche – angebracht hat. Sie bleiben einige Jahre an den Außenwänden und verschwinden dann allmählich wieder, von Wind, Regen und Sonne vertrieben. Anne hat uns eine Sirène mit nach Husum gebracht.
Derzeit löst ein neues Projekt in Douarnenez die Sirènes ab: die Geschichte des Streikes der Arbeiterinnen in den Sardinenfabriken vor genau 100 Jahren.
Unsere Sirène wird von einem Fachmann angebracht: Björn Möller, unterstützt von seiner Frau, sorgt dafür, dass sie faltenfrei mit ihren Seesternen und Seeigeln an die Wand kommt.
Eine kleine Plakette neben der Sirène macht neugierig auf mehr.
Anschließend wird sie besungen mit unserem Partnerschaftslied zur Melodie von „Aux Champs-Élysées“. Bei strahlendem Sonnenschein können wir unsere gemeinsame Zeit in Husum beginnen!
Und dann kommt die große Überraschung:
Unsere Gäste haben aus Douarnenez eine Zwillingsschwester mitgebracht – extra für unsere Städtepartnerschaft angefertigt!
Jetzt brauchen wir auch für sie einen schönen Platz in der Husumer Innenstadt!
Vielen Dank an alle, die der ersten Sirène beim Einzug geholfen haben!
Wer hilft uns bei der Zwillingsschwester?
3.7.-10.7.2023
Deutsch-französisches Jugendcamp 2023 in Husum
3. Juli 2023, 23.30 Uhr: Ein sintflutartiger Regen begrüßt die zwölf Jugendlichen aus Douarnenez sowie ihre Begleiter am Husumer Bahnhof. Schnell bringen wir die Gäste ins Nordsee-Jugendheim Delphin im Schobüller Wald, wo die zwölf jugendlichen TeilnehmerInnen aus Nordfriesland einen kleinen Empfang vorbereitet haben. Fast alle 24 Jugendlichen kennen sich schon von der interkulturellen Begegnung im Juli 2022 in Douarnenez, wo sie zusammen ein maritimes Programm erleben durften.
Jetzt also der Gegenbesuch in Husum!
Auch hier soll es vor allem maritim zugehen – aber es geht auch bei dieser Freizeit nicht um eine touristische Entdeckungsreise, sondern vielmehr darum, dass sich junge Menschen verschiedenen kulturellen Hintergrundes nahekommen. Sprachbarrieren werden durch Sprachspiele, Übersetzungen, Hände und Füße und Humor überwunden.
Das Programm hat eine deutsch-französische Gruppe von TeamerInnen zusammengestellt: Vom „Interkulturellen Netzwerk“ und der entsprechenden französischen Organisation „Gwennili“, beide dem deutsch-französischen Jugendwerk zugehörig, sind Finja und Franziska vor allem für die Sprachanimation zuständig. Aus der kommunalen Segelschule in Douarnenez begleitet Ludovic als weiterer Teamer zusammen mit Anne und Veronika von der DFG Husum die Gruppe.
Am ersten Tag können wir uns mit den „Natourtalenten“ im Schobüller Wald als Gruppe zusammenfinden.
Aber am 2. Tag meldet sich dann ein echter Sturm an und zwingt uns im Haus zu bleiben. Doch das alles ist kein Problem dank der tollen Unterkunft mit supernetten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen (MERCI!!!!!!), der Motivation der TeilnehmerInnen und der Flexibilität des Teams.
So wird erst einmal in einem gruppendynamischen Spiel eine echte Brücke zwischen Douarnenez und Husum gebaut
Und abends wird das Haus Delphin zum Casino.
Glück gehabt! Ab Donnerstag spielt das Wetter endlich mit und das Streetart-Projekt in der Innenstadt …
…und später auch die herrliche Segeltour nach Pellworm auf der „Windsbraut“ können wie geplant stattfinden.
Und wenn man dann nach einer informativen Wattwanderung nach Oland und Langeneß mit dem Halligexpress bis nach Hilligenley tuckert, dort eine phantastische Grillmahlzeit einnimmt und bei Sonnenschein und auflaufendem Wasser in die Nordsee springt, ist frau ja fast im Himmel!
Kaum zu glauben, dass die Tage schon vorbei sind! Wir verlassen das Haus Delphin, um an den Bahndamm – die Hermann-Tast-Schule – umzuziehen, wo wir von Mitgliedern der DFG Husum mit einem tollen Essen verwöhnt werden, die Nacht zum Tage wird und der Morgen um 04.30 Uhr viel zu früh beginnt.
10. Juli 2023, 05.00 Uhr: Schlaftrunken stolpern wir alle zum Bahnhof, um unsere Freunde auf ihre lange Heimfahrt zu schicken.
Müde, aber zufrieden räumen wir auf.
Dass all‘ das für die jungen Leute ohne große finanzielle Hürden möglich war, verdanken wir:
- dem „Interkulturellen Netzwerk“ (DFJW)
- dem Partnerschaftsverein der Stadt Husum
- der DFG Husum
- und so manchen Eltern, die uns durch Fahrdienste unterstützt haben.
MERCI!!! – DANKE!!!
Gern möchten wir das Projekt mit der Segelschule in Douarnenez fortführen und einer schulisch ungebundenen Gruppe von Jugendlichen ermöglichen.
27.2. – 24.3.2023
Praktikanten aus Douarnenez lernen die Arbeitswelt in nordfriesischen Hotels kennen
Vom 27. Februar bis zum 24. März absolvierten vier Schüler und Schülerinnen von beruflichen Schulen in Douarnenez ihr Auslandspraktikum in nordfriesischen Betrieben. Ludovine Luca und Amélie Marle konnten im Hotel Aquarium in Friedrichstadt ihr vierwöchiges Praktikum machen, während Hugo Vella und Corentin Thomas auf Sylt im Hotel Fitschen Berufserfahrungen sammelten.
Da die jungen Leute sich quasi ohne Deutschkenntnisse und mit nur geringen Englischkenntnissen auf den Weg nach Nordfriesland gemacht hatten, wurde so manches Mal der Google Übersetzer zu Hilfe genommen. Aber wie die Praktikanten berichteten, sind in beiden Hotels Arbeitskollegen aus anderen europäischen Ländern beschäftigt, die bereitwillig beim Dolmetschen behilflich waren. Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle an Familie Boddenberg und Familie Fitschen für ihre Bereitschaft, Praktikanten aus Husums angehender Partnerstadt aufzunehmen und Einblick in ihre Betriebe zu gewähren.
Auch zu Schülern und Schülerinnen der Husumer Berufsschule konnten Kontakte hergestellt werden, so dass ein Kennenlernen mit Shopping und Kaffeetrinken in Husum, gemeinsame Ausflüge nach St. Peter Ording und Nordstrand sowie ein Partyabend in Wittbek auf dem Programm standen. Auch an die Husumer Schülerinnen und Schüler ein Dank für ihr Interesse an interkulturellen Begegnungen und ihre Mühen bei der Organisation. Vorstand und Mitglieder der DFG beteiligten sich ebenfalls an der Freizeitgestaltung und zeigten den jungen Leuten unsere schöne nordfriesische Heimat. Amélie und Ludovine hatten zudem die Gelegenheit, an einem Unterricht in der Berufsschule teilzunehmen und zeigten sich bei einem Rundgang von der Vielfalt der angebotenen Berufe beeindruckt. Mit vielen neuen Eindrücken und guten Erinnerungen an ihre Zeit in und um Husum verabschiedeten sich die jungen Französinnen und Franzosen und versprachen, in Kontakt zu bleiben mit den lieben Menschen, die sie hier kennenlernen durften.
S. Feddersen
16. Juni 2022
Besuch unserer Gäste aus Douarnenez in Husum
Lange mussten sich Gäste und Gastgeber gedulden, dreimal wurde der Termin Corona-bedingt verschoben, dann endlich konnten wir am 16. Juni 2022 unsere sechs Gäste aus Douarnenez – Claude, Francis, Françoise, Geneviève, Hélène und Patrice – in Husum begrüßen.
Schon beim Begrüßungsumtrunk wurde viel gelacht und sich lebhaft ausgetauscht, dabei sahen sich die meisten an diesem Abend zum ersten Mal „live“. Jeder von uns durfte dann einen oder auch zwei Gäste mit zu sich nach Hause nehmen.
Der folgende Tag war voller Termine und Begegnungen, ging es doch bei diesem Besuch sowohl um die Vorstellung der Heimat der Bretonen, die ihrerseits Husum und Nordfriesland kennenlernen wollten, als auch um eine Audienz im Rathaus und eine erste Begegnung mit den Mitgliedern der DFG Husum. Also ging es früh los. Um 8.30 Uhr zeigten unsere Gäste, die ebenso wie wir im Vorjahr (s. Bericht „Die Amicale Douarnenez-Husum lebt!“) ein Filmpotpourri im Gepäck hatten, an der Hermann-Tast-Schule den Französischlernenden und – lehrenden Douarnenez und die Lieblingsorte ihrer SchülerInnen. Anschließend standen die sechs Gäste für Fragen zur Verfügung. Auch Bretonisch wurde gesprochen und sogar gesungen!
Anschließend besuchte die Delegation die Theodor-Storm-Schule und auch hier gab es reichlich Applaus für die SchülerInnen aus Douarnenez und Pont-Croix, einem Nachbarstädchen, für ihre Filme, die sie weitgehend in Eigenregie gedreht hatten. Und auch hier lernten unsere Gäste Schulleitung und Französischfachschaft kennen.
Gegen Mittag ging es dann auch schon zu Fuß weiter zum Husumer Rathaus, wo uns der Bürgermeister Herr Schmitz sowie der Bürgervorsteher Herr Kindl erwarteten.
Nach der Begrüßungsrede durch Herrn Schmitz zeigten unsere Gäste, dass sie sich sehr gut vorbereitet hatten, denn in seiner teils humorvollen, teils poetischen und immer begeisternden Ansprache bewies Patrice Goyat, wieviel sie schon wussten über die graueStadt am Meer und wie viele interessante Gemeinsamkeiten es mit „ihrer“ Stadt gibt. Dabei übersetzte Claude Rossignol fast simultan. Schließlich plädierte Patrice Goyat dafür, doch nun die Segel zu setzen für eine offizielle Städtepartnerschaft. Unsere Gäste hatten auch ein Grußwort ihrer Bürgermeisterin Jocelyne Poitevin sowie ein gerahmtes Bild von Douarnenez dabei, das Francis Gloaguen, der Präsident des Comité de jumelage européen, dem Bürgermeister überreichte.
In ihrer anschließenden Rede stellte Veronika Tuisel-Kühn fest, dass das Angebot einer Städtepartnerschaft aus Douarnenez einem Sechser im Lotto gleiche und dass es nun bald Zeit zu heiraten sei.
Nach diesem ereignisreichen Vormittag konnten sich nun alle an einem leckeren Buffet stärken und es gab ausreichend Zeit für individuelle Gespräche, die auch reichlich genutzt wurde. Bei dieser Gelegenheit konnte sich auch Herr Maaß, der Präsident des Vereins für Städtepartnerschaften der Stadt Husum, von der aktiven Freundschaft zwischen Comité und DFG überzeugen. Un grand Merci an die Gastgeber!
Bisher hatten die Gäste viele Husumer und Nordfriesen und auch ein paar gutgelaunte Punker, die auf ihrem Weg nach Sylt in Husum gestrandet waren, getroffen, nun wurde es höchste Zeit, endlich die Stadt zu sehen. Ein Bummel bei schönem Wetter durch Husum, begleitet von Erläuterungen durch Jürgen Hansen, tat allen gut und endete in Jacquelines Café.
Doch der Tag war noch lange nicht zu Ende! Um 19.00 Uhr lernten endlich auch die Mitglieder der DFG Husum auf einem sehr unterhaltsamen Abend im Kirchspielkrug Mildstedt unsere Gäste kennen, die, auf verschiedene Tische verteilt, lebhaft mit den Husumern ins Gespräch kamen. Und als Françoise noch eine „chenille“ vorschlug, machten wir mit unserer Polonaise eine Stippvisite auf der Hochzeit im Nebensaal.
Und der Samstag wurde dann richtig sportlich! Mit Friedel Twenhöven stachen wir bei bestem Wetter nicht in See sondern ins Watt. Sein Hund Schröder sollte die „Herde“ schön zusammenhalten, was ihm auch ausgezeichnet gelang, trotz lästiger Halskrause!
Auf dem Weg nach Oland gab es eine Menge Erklärungen zum Leben im Watt und das „Blindenspiel“ machte beeindruckend deutlich, wie wichtig Kenntnisse über Gezeiten, Priele und Wetter sowie ein Kompass sind. Alle „Blinden“ liefen in unterschiedlichste Richtungen, das war für Schröder kaum auszuhalten!
Na klar, stärkten wir uns auf Oland mit einem Pharisäer, bevor es weiter nach Langeneß ging. Voller schöner Natureindrücke ließen wir uns dann ins Gras fallen, und da das Trampen nicht so recht klappen wollte, fuhren wir mit dem kleinen Halligfriesen nach Hilligenley.
Vom Schiff aus konnten unsere Gäste dann das Schauspiel der auflaufenden Flut erleben.
Wer nun denkt, dass die Bretonen nach diesen zwei Tagen erschöpft gewesen wären, irrt gewaltig. Auch an diesem Abend wurde wieder lange gelacht, es wurden Ideen ausgetauscht und Pläne geschmiedet und schließlich auch getanzt, obwohl sich die ersten am Sonntag früh schon wieder auf den langen Heimweg machen mussten.
Seit diesen schönen Begegnungen sind wir richtig zusammengewachsen und haben große Lust auf mehr!