Deutsch-FranzÖsische Gesellschaft Husum

Bienvenue a Husum !!

20.9. – 25.09. 2024

Douarnenez in Husum – Und so war es!

Zusammen mit dem Verein für Städtepartnerschaften der Stadt Husum und unterstützt vom Deutsch-Französischen Bürgerfonds hat die DFG eine große Delegation aus Douarnenez empfangen.

Samstag, d. 21.September 2024

Stadt-Erkundung in zwei Gruppen

Unseren bretonischen Gästen haben wir neben einem „klassischen“ Stadt-Rundgang – auf den Spuren von Theodor Storm – eine eher ungewöhnliche Führung zum Thema „Industrie, Hafen, Werft“ angeboten. Insgesamt haben daran 15 Personen teilgenommen.

Michael Hinz, großer Kenner dieses Teils von Husum, Repräsentant der Firma „BAT Agrar“ (ehemals ATR) und Kapitän, nahm die Gäste an einem der Hafensilos in Empfang und erklärte kurz die Geschichte des Hafens, der Werft, die Nutzung des großen Geländes durch Windkraft-Unternehmen und die aktuelle Situation. Für einen Blick über die Stadt Husum ging es per Aufzug in ca 60 Meter Höhe. Alle Gäste waren schwindelfrei und hatten keine Einschlussängste; im Fahrstuhl für 4 Personen war es recht eng, und auf dem Dach des Silos ein wenig windig. Von der Aussicht waren wir äußerst beeindruckt. 

Nachdem alle wieder festen Boden unter den Füßen hatten, gingen wir zum Trockendock. Dort lag gerade ein Schiff zur vollständigen Überholung. Wir durften an Bord gehen und erhielten  auf der Kommandobrücke viele Informationen über die verschiedenen Arbeiten, die Probleme, die während der Renovierungsmaßnahmen auftreten und vor allem darüber, wie die Werft zu Aufträgen kommt. Es gehört zu den Aufgaben von Michael Hinz, sozusagen weltweit nach Schiffen Ausschau zu halten, die reparaturbedürftig sind. Die Schiffe werden in der Regel zu günstigen Preisen erworben, für neue Nutzung aufgearbeitet und weiterverkauft. Die Auftragslage sei recht gut, die Arbeitsplätze erscheinen sicher. Nach Fertigstellung muss Michael Hinz, die Schiffe zur Probe zu fahren. 

Unsere Gäste haben den Besuch auf dem Hafengelände sehr genossen. Wir danken Michael Hinz dafür, dass er uns die außergewöhnliche Führung ermöglicht hat und unseren interessierten Gästen so viele Fragen beantwortet hat.

Die Sirène findet ein Zuhause!

Zwei Jahre musste sie warten, nun endlich hat sie ihren Platz gefunden an der Mauer des Hauses von Bernd Biermann am Markt 1, gleich neben der Schlossluke. Da es sich um ein sehr altes und denkmalgeschütztes Haus handelt, musste Rainer Maaß erst einmal Genehmigungen einholen, damit die Außenmauer mit dieser Streetart beklebt werden durfte. 

Es handelt sich um ein Projekt der Streetart-Künstlerin Marianne Larvol, die in Douarnenez viele solcher Sirènes – auch männliche – angebracht hat. Sie bleiben einige Jahre an den Außenwänden und verschwinden dann allmählich wieder, von Wind, Regen und Sonne vertrieben. Anne hat uns eine Sirène mit nach Husum gebracht.

Derzeit löst ein neues Projekt in Douarnenez die Sirènes ab: die Geschichte des Streikes der Arbeiterinnen in den Sardinenfabriken vor genau 100 Jahren.

Unsere Sirène wird von einem Fachmann angebracht: Björn Möller, unterstützt von seiner Frau, sorgt dafür, dass sie faltenfrei mit ihren Seesternen und Seeigeln an die Wand kommt.

Eine kleine Plakette neben der Sirène macht neugierig auf mehr.

Anschließend wird sie besungen mit unserem Partnerschaftslied zur Melodie von „Aux Champs-Élysées“. Bei strahlendem Sonnenschein können wir unsere gemeinsame Zeit in Husum beginnen!

Und dann kommt die große Überraschung:

Unsere Gäste haben aus Douarnenez eine Zwillingsschwester mitgebracht – extra für unsere Städtepartnerschaft angefertigt!

Jetzt brauchen wir auch für sie einen schönen Platz in der Husumer Innenstadt!

Vielen Dank an alle, die der ersten Sirène beim Einzug geholfen haben!

Wer hilft uns bei der Zwillingsschwester?

3.7.-10.7.2023

Deutsch-französisches Jugendcamp 2023 in Husum

3. Juli 2023, 23.30 Uhr: Ein sintflutartiger Regen begrüßt die zwölf Jugendlichen aus Douarnenez sowie ihre Begleiter am Husumer Bahnhof. Schnell bringen wir die Gäste ins Nordsee-Jugendheim Delphin im Schobüller Wald, wo die zwölf jugendlichen TeilnehmerInnen aus Nordfriesland einen kleinen Empfang vorbereitet haben. Fast alle 24 Jugendlichen kennen sich schon von der interkulturellen Begegnung im Juli 2022 in Douarnenez, wo sie zusammen ein maritimes Programm erleben durften.

Jetzt also der Gegenbesuch in Husum!

Auch hier soll es vor allem maritim zugehen – aber es geht auch bei dieser Freizeit nicht um eine touristische Entdeckungsreise, sondern vielmehr darum, dass sich junge Menschen verschiedenen kulturellen Hintergrundes nahekommen. Sprachbarrieren werden durch Sprachspiele, Übersetzungen, Hände und Füße und Humor überwunden.

Das Programm hat eine deutsch-französische Gruppe von TeamerInnen zusammengestellt: Vom „Interkulturellen Netzwerk“ und der entsprechenden französischen Organisation „Gwennili“, beide dem deutsch-französischen Jugendwerk zugehörig, sind Finja und Franziska vor allem für die Sprachanimation zuständig. Aus der kommunalen Segelschule in Douarnenez begleitet Ludovic als weiterer Teamer zusammen mit Anne und Veronika von der DFG Husum die Gruppe.

Am ersten Tag können wir uns mit den „Natourtalenten“ im Schobüller Wald als Gruppe zusammenfinden. 

Aber am 2. Tag meldet sich dann ein echter Sturm an und zwingt uns im Haus  zu bleiben. Doch das alles ist kein Problem dank der tollen Unterkunft mit supernetten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen (MERCI!!!!!!), der Motivation der TeilnehmerInnen und der Flexibilität des Teams. 

So wird erst einmal in einem gruppendynamischen Spiel eine echte Brücke zwischen Douarnenez und Husum gebaut

Und abends wird das Haus Delphin zum Casino.

Glück gehabt! Ab Donnerstag spielt das Wetter endlich mit und das Streetart-Projekt in der Innenstadt …

…und später auch die herrliche Segeltour nach Pellworm auf der „Windsbraut“ können wie geplant stattfinden.

Und wenn man dann nach einer informativen Wattwanderung nach Oland und Langeneß mit dem Halligexpress bis nach Hilligenley tuckert, dort eine phantastische Grillmahlzeit einnimmt und bei Sonnenschein und auflaufendem Wasser in die Nordsee springt, ist frau ja fast im Himmel! 

Kaum zu glauben, dass die Tage schon vorbei sind! Wir verlassen das Haus Delphin, um an den Bahndamm – die Hermann-Tast-Schule – umzuziehen, wo wir von Mitgliedern der DFG Husum mit einem tollen Essen verwöhnt werden, die Nacht zum Tage wird und der Morgen um 04.30 Uhr viel zu früh beginnt.

10. Juli 2023, 05.00 Uhr: Schlaftrunken stolpern wir alle zum Bahnhof, um unsere Freunde auf ihre lange Heimfahrt zu schicken.

Müde, aber zufrieden räumen wir auf.

Dass all‘ das für die jungen Leute ohne große finanzielle Hürden möglich war, verdanken wir:

  • dem „Interkulturellen Netzwerk“ (DFJW)
  • dem Partnerschaftsverein der Stadt Husum
  • der DFG Husum
  • und so manchen Eltern, die uns durch Fahrdienste unterstützt haben.

MERCI!!! – DANKE!!!

Gern möchten wir das Projekt mit der Segelschule in Douarnenez fortführen und einer schulisch ungebundenen Gruppe von Jugendlichen ermöglichen.

27.2. – 24.3.2023

Praktikanten aus Douarnenez lernen die Arbeitswelt in nordfriesischen Hotels kennen

Vom 27. Februar bis zum 24. März absolvierten vier Schüler und Schülerinnen von beruflichen Schulen in Douarnenez ihr Auslandspraktikum in nordfriesischen Betrieben. Ludovine Luca und Amélie Marle konnten im Hotel Aquarium in Friedrichstadt ihr vierwöchiges Praktikum machen, während Hugo Vella und Corentin Thomas auf Sylt im Hotel Fitschen Berufserfahrungen sammelten.

Da die jungen Leute sich quasi ohne Deutschkenntnisse und mit nur geringen Englischkenntnissen auf den Weg nach Nordfriesland gemacht hatten, wurde so manches Mal der Google Übersetzer zu Hilfe genommen. Aber wie die Praktikanten berichteten, sind in beiden Hotels Arbeitskollegen aus anderen europäischen Ländern beschäftigt, die bereitwillig beim Dolmetschen behilflich waren. Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle an Familie Boddenberg und Familie Fitschen für ihre Bereitschaft, Praktikanten aus Husums angehender Partnerstadt aufzunehmen und Einblick in ihre Betriebe zu gewähren.

Auch zu Schülern und Schülerinnen der Husumer Berufsschule konnten Kontakte hergestellt werden, so dass ein Kennenlernen mit Shopping und Kaffeetrinken in Husum, gemeinsame Ausflüge nach St. Peter Ording und Nordstrand sowie ein Partyabend in Wittbek auf dem Programm standen. Auch an die Husumer Schülerinnen und Schüler ein Dank für ihr Interesse an interkulturellen Begegnungen und ihre Mühen bei der Organisation. Vorstand und Mitglieder der DFG beteiligten sich ebenfalls an der Freizeitgestaltung und zeigten den jungen Leuten unsere schöne nordfriesische Heimat. Amélie und Ludovine hatten zudem die Gelegenheit, an einem Unterricht in der Berufsschule teilzunehmen und zeigten sich bei einem Rundgang von der Vielfalt der angebotenen Berufe beeindruckt. Mit vielen neuen Eindrücken und guten Erinnerungen an ihre Zeit in und um Husum verabschiedeten sich die jungen Französinnen und Franzosen und versprachen, in Kontakt zu bleiben mit den lieben Menschen, die sie hier kennenlernen durften.

S. Feddersen

16. Juni 2022

Besuch unserer Gäste aus Douarnenez in Husum

Lange mussten sich Gäste und Gastgeber gedulden, dreimal wurde der Termin Corona-bedingt verschoben, dann endlich konnten wir am 16. Juni 2022 unsere sechs Gäste aus Douarnenez – Claude, Francis, Françoise, Geneviève, Hélène und Patrice – in Husum begrüßen. 

Schon beim Begrüßungsumtrunk wurde viel gelacht und sich lebhaft ausgetauscht, dabei sahen sich die meisten an diesem Abend zum ersten Mal „live“. Jeder von uns durfte dann einen oder auch zwei Gäste mit zu sich nach Hause nehmen.

Der folgende Tag war voller Termine und Begegnungen, ging es doch bei diesem Besuch sowohl um die Vorstellung der Heimat der Bretonen, die ihrerseits Husum und Nordfriesland kennenlernen wollten, als auch um eine Audienz im Rathaus und eine erste Begegnung mit den Mitgliedern der DFG Husum. Also ging es früh los. Um 8.30 Uhr zeigten unsere Gäste, die ebenso wie wir im Vorjahr (s. Bericht „Die Amicale Douarnenez-Husum lebt!“) ein Filmpotpourri im Gepäck hatten, an der Hermann-Tast-Schule den Französischlernenden und – lehrenden Douarnenez und die Lieblingsorte ihrer SchülerInnen. Anschließend standen die sechs Gäste für Fragen zur Verfügung. Auch Bretonisch wurde gesprochen und sogar gesungen!

Anschließend besuchte die Delegation die Theodor-Storm-Schule und auch hier gab es reichlich Applaus für die SchülerInnen aus Douarnenez und Pont-Croix, einem Nachbarstädchen, für ihre Filme, die sie weitgehend in Eigenregie gedreht hatten. Und auch hier lernten unsere Gäste Schulleitung und Französischfachschaft kennen.

Gegen Mittag ging es dann auch schon zu Fuß weiter zum Husumer Rathaus, wo uns der Bürgermeister Herr Schmitz sowie der Bürgervorsteher Herr Kindl erwarteten.

Nach der Begrüßungsrede durch Herrn Schmitz zeigten unsere Gäste, dass sie sich sehr gut vorbereitet hatten, denn in seiner teils humorvollen, teils poetischen und immer begeisternden Ansprache bewies Patrice Goyat, wieviel sie schon wussten über die graueStadt am Meer und wie viele interessante Gemeinsamkeiten es mit „ihrer“ Stadt gibt. Dabei übersetzte Claude Rossignol fast simultan. Schließlich plädierte Patrice Goyat dafür, doch nun die Segel zu setzen für eine offizielle Städtepartnerschaft. Unsere Gäste hatten auch ein Grußwort ihrer Bürgermeisterin Jocelyne Poitevin sowie ein gerahmtes Bild von Douarnenez dabei, das Francis Gloaguen, der Präsident des Comité de jumelage européen, dem Bürgermeister überreichte. 

In ihrer anschließenden Rede stellte Veronika Tuisel-Kühn fest, dass das Angebot einer Städtepartnerschaft aus Douarnenez einem Sechser im Lotto gleiche und dass es nun bald Zeit zu heiraten sei.

Nach diesem ereignisreichen Vormittag konnten sich nun alle an einem leckeren Buffet stärken und es gab ausreichend Zeit für individuelle Gespräche, die auch reichlich genutzt wurde. Bei dieser Gelegenheit konnte sich auch Herr Maaß, der Präsident des Vereins für Städtepartnerschaften der Stadt Husum, von der aktiven Freundschaft zwischen Comité und DFG überzeugen. Un grand Merci an die Gastgeber!

Bisher hatten die Gäste viele Husumer und Nordfriesen und auch ein paar gutgelaunte Punker, die auf ihrem Weg nach Sylt in Husum gestrandet waren, getroffen, nun wurde es höchste Zeit, endlich die Stadt zu sehen. Ein Bummel bei schönem Wetter durch Husum, begleitet von Erläuterungen durch Jürgen Hansen, tat allen gut und endete in Jacquelines Café.

Doch der Tag war noch lange nicht zu Ende! Um 19.00 Uhr lernten endlich auch die Mitglieder der DFG Husum auf einem sehr unterhaltsamen Abend im Kirchspielkrug Mildstedt unsere Gäste kennen, die, auf verschiedene Tische verteilt, lebhaft mit den Husumern ins Gespräch kamen. Und als Françoise noch eine „chenille“ vorschlug, machten wir mit unserer Polonaise eine Stippvisite auf der Hochzeit im Nebensaal.

Und der Samstag wurde dann richtig sportlich! Mit Friedel Twenhöven stachen wir bei bestem Wetter nicht in See sondern ins Watt. Sein Hund Schröder sollte die „Herde“ schön zusammenhalten, was ihm auch ausgezeichnet gelang, trotz lästiger Halskrause!

Auf dem Weg nach Oland gab es eine Menge Erklärungen zum Leben im Watt und das „Blindenspiel“ machte beeindruckend deutlich, wie wichtig Kenntnisse über Gezeiten, Priele und Wetter sowie ein Kompass sind. Alle „Blinden“ liefen in unterschiedlichste Richtungen, das war für Schröder kaum auszuhalten!

Na klar, stärkten wir uns auf Oland mit einem Pharisäer, bevor es weiter nach Langeneß ging. Voller schöner Natureindrücke ließen wir uns dann ins Gras fallen, und da das Trampen nicht so recht klappen wollte, fuhren wir mit dem kleinen Halligfriesen nach Hilligenley.

Vom Schiff aus konnten unsere Gäste dann das Schauspiel der auflaufenden Flut erleben.

Wer nun denkt, dass die Bretonen nach diesen zwei Tagen erschöpft gewesen wären, irrt gewaltig. Auch an diesem Abend wurde wieder lange gelacht, es wurden Ideen ausgetauscht und Pläne geschmiedet und schließlich auch getanzt, obwohl sich die ersten am Sonntag früh schon wieder auf den langen Heimweg machen mussten. 

Seit diesen schönen Begegnungen sind wir richtig zusammengewachsen und haben große Lust auf mehr!